OER nutzen und erstellen
Schritt 1:
Einbindung nicht-offen lizenzierter Materialien anderer Autor:innen
Möchten Sie Inhalte anderer Urheber:innen nutzen, die nicht gemeinfrei oder offen lizenziert sind, dürfen Sie diese nur zu Zitatzwecken (s. Schrankenregelungen des Urheberrechts) einsetzen. Können Sie den Zitatzweck nicht erfüllen, müssen Sie die Urheber:innen des Inhalts, nach einer Nutzungserlaubnis fragen.
Stellen Sie zudem sicher, dass das Material, das Sie nutzen möchten, keine Rechte Dritter verletzt (z.B. Persönlichkeitsrechte von Studierenden, die während einer Veranstaltungsaufzeichnung im Bild erkennbar sind). Holen Sie sich ggf. Einwilligungen zur Veröffentlichung ein.
Schritt 2:
Einbindung offen lizenzierter Materialien anderer Autor:innen
Möchten Sie offen lizenzierte Materialien verwenden, prüfen Sie zunächst, ob die Lizenz des Materials die von Ihnen geplante Nutzung erlaubt. Lesen Sie sich hierfür sorgfältig die Bedingungen der jeweiligen Lizenz – z.B. auf der Creative Commons Homepage – durch.
Lässt die Lizenz die Nutzung zu, müssen Sie – ähnlich wie bei der wissenschaftlichen Zitation – die eingebundenen Inhalte als Fremdmaterialien kenntlich machen. Bringen Sie hierfür direkt am Einbidungsort einen Lizenzvermerk an. Die TULLU+B Regel hilft Ihnen dabei.
Ein Lizenzvermerk sollte folgende Angaben enthalten:
Titel des Werks
sofern Ihnen dieser bekannt ist
Urheber:innen des Werks
und zwar so, wie diese sich die Namensnennung wünschen
Lizenz des Werks
samt Lizenzversion* und ggf. länderspezifischer Portierung (z.B. CC BY 3.0 DE)
Link zum Lizenztext
auf der Creative Commons Homepage als Hyperlink oder ausgeschriebene URL (z.B. CC BY 4.0)
Ursprungsort des Werks
sofern bekannt als Hyperlink oder ausgeschriebene URL)
Bearbeitung
sofern Sie das Werk verändert haben.
Schritt 3:
Lizenzwahl
Überlegen Sie nun, welche Nutzungrechte an Ihrem Werk Sie Dritten einräumen möchten. Ist Ihr Werk eine Arbeit mehrerer Autor:innen dürfen Sie nur gemeinsam über die Lizenz entscheiden.
Wir empfehlen wann immer möglich die Wahl der drei offensten Lizenzen CC 0, CC BY und CC BY-SA. Diese drei Lizenzen ermöglichen Dritten eine umfängliche Nutzung Ihrer Werke und entsprechen damit dem OER-Gedanken in besonderem Maße.
Haben Sie keine Fremdmaterialien genutzt oder OER anderer Autor:innen unverändert in Ihr eigenes Werk eingebunden, sind Sie bei der Wahl einer Lizenz für Ihr Werk i.d.R. frei. Haben Sie OER anderer Autor:innen hingegen miteinander oder mit eigenen Inhalten vermischt, liegt ein sogenannter Remix vor. In diesem Fall, darf die Lizenz Ihres Gesamtwerks nicht mehr erlauben als die Lizenzen der verwendeten Materialien.
Anwendungsbeispiel: Lizenzierung eines Remix – die TOERtchen-Regel
Stellen Sie sich vor, Frau Bäcker backt ein Törtchen. Für den Teig verwendet Sie Eier der Lizenz CC BY 4.0 und mischt diese mit Mehl der Lizenz CC BY-NC-SA. Nach dem Backen verziert Sie ihr Werk mit einer Kirsche, die unter CC 0 1.0 freigegeben wurde.
Im fertigen Törtchen – dem Gesamtwerk – können einzelne Zutaten – hier Eier und Mehl – nicht mehr voneinander getrennt werden. Es handelt sich also um einen Remix und die Lizenz des Gesamtwerk muss die Lizenzbedingungen der verwendeten Zutaten berücksichtigen.
Da an die Verwendung des Mehls (CC BY-NC-SA) die Bedingung geknüpft ist, dass Beabeitungen des Werks unter derselben Lizenz veröffentlicht werden müssen wie das Original, ist Frau Bäcker dazu verpflichtet, ihr Törtchen CC BY-NC-SA 4.0 zu lizenzieren.
Da sie eine Zutat verwendet hat, deren Lizenz eine kommerzielle Nutzung verbietet (Mehl), darf Frau Bäcker ihr Törtchen nicht in ihrer Bäckerei verkaufen.
Schritt 4:
Anbringen eines Lizenzhinweises
Text “OER erstellen und nutzen” von twillo, lizenziert unter CC BY 4.0 – sofern nicht anders an einzelnen Inhalten angegeben.
OER nutzen und erstellen: Nützliche Tools
Anwendungsbeispiel
Dieses Beispiel zeigt Ihnen, wie Sie ein Textdokument offen lizenzieren, in dem Sie ein auf twillo gefundenes Bild verwenden.
OER-Planungshilfe
Erhalten Sie in wenigen Schritten einen individuellen Leitfaden, der bei der Erstellung von offenen Bildungsmaterialien unterstützt.